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Umweltanalytik – Messtechnik

SCHIMMEL

Die Ursache für Schimmel muss fachgerecht immer identifiziert und beseitigt werden, denn bei nicht fachgerecht instandgesetzten Bauwerken kann das Schimmelproblem über die Jahre beobachtet werden.

Im Messprogramm werden zunächst die vorhandenen Verschlechterungen und Probleme im Innenraum ermittelt, mögliche Gesundheitsrisiken bewertet und anschließend festgelegt, welche Messungen durchgeführt werden sollten.

Wenn das zu erwartende Problem im Gebäude Schimmel ist, werden Partikel aus der Luft gesammelt, die Luftdichtheit der Konstruktion ermittelt, die thermischen Unterschiede an den Oberflächen und die vorhandenen Wärmebrücken gemessen.

Messverfahren

Zur Messung von Pilzen und Bakterien werden Luftanalysen durchgeführt. Dazu werden Proben vom Messtechniker gesammelt und im Labor die Definition und Konzentration des Schimmelpilzes durch Kultivierungs- und Mikroskopmethoden bestimmt.

  • Luftprobenahme per Partikelsammlung: Partikel-Sammelgeräte saugen mit einer Pumpe eine definierte Luftmenge an und schleudern die in der Luft befindlichen Partikel incl. Pilzsporen durch eine Schlitzdüse direkt auf einen Klebefilm.

Luftkeimsammler MBASS30 für die Pilzprobenahme: Modulares System mit Luftkeimsammler LKS30 und Partikelsammelkopf PS30 der Fa. Holbach Umweltanalytik GmbH

  • MVOC-Luftprobenahme: Einige spezielle Riechstoffe und flüchtige Stoffwechselprodukte der Pilze (MVOC, z. B. Butanol, Dimethylsulfid, Geosmin, Heptanon, Hexanon, Methylbutanol, Methylfuran, Octanon oder Octen) werden wie chemische Lösemittel über Raumluft-Probenahmen auf Probenahme-Röhrchen gezogen und im Labor analysiert.

2-Kanalige Probenahmepumpe: Die kompakte 2-kanalige BiVOC2V2 ist eine Probenahmepumpe für zeitgleiche Doppelprobenahmen von Luft und Gasen im Niedrig-Volumenstrombereich ab 0,1 l/min der Fa. Holbach Umweltanalytik GmbH

  • Luftdichtheit: Optimalen Wohnkomfort zu bieten und den Energieverbrauch zu minimieren, sollten die Hauptziele bei jedem Projekt sein. Durch die Luftdurchlässigkeit des Gebäudes wird viel Energie beim Heizen und Kühlen verbraucht. Zudem bilden sich aufgrund der Temperaturunterschiede in den Luftaustrittsbereichen Wärmebrücken. Die Luftleckage des Gebäudes verursacht nicht nur einen übermäßigen Energieverbrauch und Wärmebrücken, sondern auch einen unbequemen Wohnraum. Die Luftzirkulation in Innenräumen ist einer der wichtigen Faktoren, die eine Umgebung ungesund machen. Durch Luftbewegungen, die durch die thermischen Unterschiede der Oberflächen und Luftlecks verursacht werden, breitet sich der Staub im Innenraum in der gesamten Raumluft aus. Daher muss eine Konstruktion ein gewisses Maß an Luftdichtheit aufweisen. Nach heutigen Maßstäben muss jedes Gebäude eine geplante, ununterbrochene, dichte Schicht zwischen Innen und Außen haben. Lecks werden mit dem in der Struktur erzeugten Unterdruck erkannt. So kann langfristig Energie eingespart und das Risiko von Bauschäden durch Kondensation auf Dämmstoffen reduziert werden.

Differenzdruck-Messverfahren (Blower-Door-Test): Die Dauer eines Blower-Door-Tests liegt bei einem Einfamilienhaus ungefähr bei 3 Stunden. Für die vorgesehene Messung wird in die Öffnung einer Eingangs- oder Balkontür ein spezieller Ventilator mithilfe einer luftundurchlässigen Plane luftdicht eingesetzt. Alle Türen im Haus werden geöffnet, alle Fenster bleiben geschlossen. Mit Beginn des Tests wird Luft aus dem Haus heraus gesogen. So entsteht ein Unterdruck, der durch den Ventilator schrittweise erhöht wird. Als Richtwert gelten hier 50 Pascal Luftdruckdifferenz (n50-Wert), das entspricht Windstärke 5. Bei konstantem Druck wird nun gemessen, wie schnell wieder Luft durch Undichtigkeiten in das Gebäude eindringt. Ist die Luftwechselrate, bezogen auf das Gebäudevolumen, besonders hoch, muss nach Leckagen gesucht werden. Der Ventilator bläst jetzt Luft in das Gebäude hinein. Dadurch entsteht ein Überdruck. Auch hier wird die Luftwechselrate gemessen und protokolliert. Ist die Luftwechselrate zu hoch, begibt man sich nun auf die Suche nach den Leckagen und kennzeichnet diese für den Handwerker zur Behebung. Lecks lassen sich mit Hilfe von Rauch oder Wärmebildkameras (Thermographie) sichtbar machen. Typische Stellen sind Fensterbänke, Steckdosen oder die Durchführung von Rohren und Leitungen.

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